Praxis & Medizin

Dringende Information zur Corona Zweitimpfung

Am 1.7.2021 gab die STIKO eine neue Empfehlung zur Durchführung der Impfung gegen Corona ab.

Die STIKO (Ständige Impfkommision des Robert Koch Instituts) hat am 1.7.2021 eine Empfehlung zur Durchführung der Impfung gegen Corona mit dem Impfstoff von AstraZeneca herausgegeben. Es wird vorgeschlagen nach einer ersten Impfung mit AstraZeneca soll die zweite Impfung mit BionTech/Moderna erfolgen, da so ein noch höherer Schutz gegen das Virus der Delta-Variante entstehen soll.

Es wird von aktueller Studienlage gesprochen jedoch werden die Studien nicht genannt. Auch muss die Empfehlung noch vom (Bundes-)Gesundheitsmenister und den Ärzteverbänden/Expertenverbänden geprüft und freigegeben werden. Erst danach kann bzw. muss die Empfehlung umgesetzt werden.

Im deutschen Ärzteblatt UND auf der Seite des Robert Koch Instituts hingegen wurden Studie zusammengefasst, die eben doch einen guten Impfschutz durch eine vollständige Impfserie (Astra&Astra bzw. BionTech&BionTech etc.) nachweisen! Hier widersprichen sich also STIKO und das RKI!

Konkret heisst das für den Impfsamstag in unserer Praxis am 10.7.2021: Wir werden wie geplant die Zweitimpfung mit AstraZeneca für die Patienten des letzten Impfsamstages durchführen. Der Impfstoff ist bereits bestellt und in Lieferung. Nur eine vollständige Impfserie bietet größt möglichen Schutz. Am Samstag den 10.7.2021 können wir Ihnen Ihre Zweite Impfung mit AstraZeneca zur Verfügung stellen damit Sie den "Schutz zu 92% vor schweren Verläufen der Delta Variante" erlangen. Wann jedoch ausreichend BionTech Impfstoff in unserer Praxis zur Verfügung stehen könnte um die begonnene Impfserie eventuell mit BionTech abzuschließen, können wir derzeit nicht abschätzen, So entsteht eine längere Wartezeit und damit sind sie länger gefährdet!

Ihr Praxis Team

ORIGINALTEXTE:

"...Nach aktuellen Studienergebnissen ist die Immunantwort nach heterologem Impfschema (Vaxzevria/mRNA-Impfstoff) der Immunantwort nach homologer Vaxzevria-Impfserie (2 Impfstoffdosen Vaxzevria) deutlich überlegen. Vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren empfiehlt die STIKO daher für Personen, die Vaxzevria als 1. Impfstoffdosis erhalten haben, unabhängig vom Alter einen mRNA-Impfstoff als 2. Impfstoffdosis mit mindestens 4-wöchigem Impfabstand zur 1. Impstoffdosis. ..."
Quelle: Pressemitteilung der STIKO. Auf dieser Seite werden keine Studien genannt!

"... Erfreulicherweise böten alle in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe einen „hervorragenden Schutz“. Dies gelte auch für die Delta-Variante, speziell vor schweren Verläufen, aber nur bei vollständiger Impfung. Erste Studien zu Infektionen mit Delta zeigen, dass der COVID-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer zu 96 Prozent und der Vektorimpfstoff Vaxzevria von AstraZeneca zu 92 Prozent vor einer Hospitalisierung schützen (1). Zu dem mRNA-Vakzin von Moderna gibt es bislang nur Labordaten, diese deuten aber ebenfalls auf eine Schutzwirkung bei der Delta-Infektion hin: In einer Studie war Rekonvaleszentenplasma von Moderna-Geimpften weiterhin in der Lage, Delta zu neutralisieren, wenn auch zu einem etwas geringeren Grad als andere Varianten (2). Experten gehen aufgrund der Ähnlichkeiten der beiden mRNA-Vakzine davon aus, dass Moderna einen ähnlichen Schutz bieten wird wie der Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Für das COVID-19-Vakzin von Johnson & Johnson fehlen Daten, Schätzungen belaufen sich auf eine Schutzwirkung um 60 Prozent (3). ..."

Quelle: Pressemitteilung im Deutschen Ärzteblatt mit Studien

"...Aktuelle Studien zeigen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen die neuen Linien wirksam sind. Für die derzeit in Europa dominante Linie Alpha (B.1.1.7) werden die Auswirkungen auf die Effektivität der Impfstoffe als gering bis mäßig eingeschätzt. 

Gegenwärtig breitet sich die Linie Delta (B.1.617.2) in vielen europäischen Ländern stark aus. Studien aus Großbritannien zu Vaxzevria (AstraZeneca) und Comirnaty (BioNTech/Pfizer) zeigen, dass sowohl für mRNA- als auch für Vektor-basierte Impfstoffe eine hohe Schutzwirkung für schwere Verläufe (Endpunkt: Hospitalisierung) bei einer vollständigen Impfserie zu erwarten ist. Diese lag bei 96% für Comirnaty und bei 92% für Vaxzevria. Auch die Schutzwirkung gegen jegliche Verlaufsschwere (symptomatische Erkrankung) war mit 88% (Comirnaty) bzw. 60% (Vaxzevria) bei einer Infektion mit der Deltavariante hoch. Bei einer unvollständigen Impfserie (1 Dosis) wurde jedoch eine stark verringerte Wirksamkeit gegen die Deltavariante nachgewiesen. Diese lag für Comirnaty und Vaxzevria bei 33% gegen jegliche Verlaufsschwere. Für die COVID-19 Vaccine Janssen liegen bisher keine Daten vor. 

Eine vollständige Impfserie ist für eine gute Schutzwirkung unerlässlich.

Die COVID-19-Impfstoffe induzieren neutralisierende Antikörper sowie eine T-Zell-Immunität gegen viele unterschiedliche Bereiche (Epitope) des Spike-Proteins des SARS-CoV-2-Virus. Es wird hier also eine polyklonale Immunantwort induziert. Hierdurch haben einzelne Mutationen in der Regel keinen sehr großen Einfluss auf die Wirksamkeit der Impfstoffe. Da alle verfügbaren COVID-19-Impfstoffe für das Spike-Protein kodieren, ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen der Mutationen auf deren Wirksamkeit prinzipiell ähnlich sind. Sollte die Wirksamkeit der Impfstoffe jedoch durch weitere Mutationen der hier zirkulierenden Viren erheblich absinken, wäre es den Impfstoffherstellern möglich, die verfügbaren Impfstoffe innerhalb weniger Wochen entsprechend anzupassen.

Literaturhinweise zur Wirksamkeit der Impfung bei der Linie Delta:

Quelle: Häufige Fragen zur Impfung gegen COVID auf der Seite des RKI Stand 1.7.2021